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Ein Quartier für Menschen - so sieht das Mobilitätskonzept aus

Im neuen KUHrier beschäftigen wir uns genauer mit dem Mobilitätskonzept: Welche Maßnahmen sieht das Konzept vor? Was würden diese für den Alltag in der Oberen Neustadt bedeuten?

Am Wasserturm könnte ein Ort zum Aufenthalt und für Begegnung entstehen (Quelle: stadtraum)

Der Entwurf für das Mobilitätskonzept für die Obere Neustadt wird rege diskutiert. So ein Konzept ist umfangreich und kompliziert - es entstehen Fragen und Sorgen. Deswegen haben wir uns einige wichtige Themen nochmal genauer angeschaut. Welche Lösungen schlägt das Mobilitätskonzept wirklich vor? Das lesen Sie unten in den "Fragen und Antworten", die wir vom Planungsbüro stadtraum haben überprüfen lassen.

Den aktuellen Stand des Mobilitätskonzept können Sie sich hier herunterladen. Dabei handelt es sich um einen Entwurf, der weitere Anregungen und Überarbeitungen zulässt. Mithilfe eines Runden Tisches werden Vertreter:innen verschiedener Interessengruppen, wie Gewerbe, Tourismus und Stadtteilbeirat, nochmal in die Überarbeitung einbezogen.

Weitere Informationen zu den Zielen des Konzepts lesen Sie im aktuellen Neustadt-KUHrier.

Soll die Neustadt für den Autoverkehr gesperrt werden?

Nein, das stimmt nicht. Alle Geschäfte, Häuser und Einrichtungen, wie z. B. auch das Kino, können weiterhin mit dem Auto erreicht werden. Der aktuelle Projektstand sieht eine Sperre (sog. Modalfilter) auf Höhe des Wasserturms vor, welche die Neustadt vom Durchgangsverkehr mit dem Auto befreien soll. So fahren nur noch Autos in die Neustadt, die ein Ziel im Gebiet haben. Durch weniger Verkehr entstehen neue Möglichkeiten zur Gestaltung und die Neustadt wird insgesamt attraktiver – hier soll eine Begegnungszone mit reduzierter Geschwindigkeit entstehen. Der Fuß- und Radverkehr, der Busverkehr, Rettungsdienste und ggf. Lieferverkehr kann die Sperre am Wasserturm überwinden, indem z.B. absenkbare Poller installiert werden.

Wird der Durchgangsverkehr dann nicht durch die Wohnstraßen abfließen und dort zu einer höheren Belastung führen?

Ziel ist es, den Durchgangsverkehr zukünftig aus der Oberen Neustadt herauszuhalten. Es wurde geprüft, auf welche Straßen sich der Verkehr durch die Maßnahmen verteilen würde. Es ist nicht davon auszugehen, dass es zu einer spürbaren Mehrbelastung der Wohnstraßen kommen wird. Sollte sich dennoch zeigen, dass Schleichwege durch das Quartier gesucht werden, kann mit verschiedenen weiteren Maßnahmen (z.B. Einbahnstraßenregelungen) nachgesteuert werden.

Wird es dann überhaupt noch genügend Kfz-Stellplätze im Gebiet geben?

Untersuchungen der öffentlichen Stellplätze haben ergeben, dass diese bisher nicht voll ausgelastet sind. Hinzu kommen private Parkplätze und die beiden Parkhäuser. Das Konzept schlägt vor, das Stellplatzangebot entlang der Neustadt zu reduzieren, um mehr Gestaltungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten zu erhalten. Gleichzeitig soll geprüft werden, ob vorhandene Parkflächen, z. B. von Supermarkt oder Kino, gemeinschaftlich besser genutzt werden können.

Wie wird dafür gesorgt, dass sich auch Ortsfremde weiter bei der neuen Verkehrsführung orientieren können?

Eine Neuordnung des Straßennetzes kann nicht von heute auf morgen umgesetzt werden. Das Konzept schlägt vier Stufen der Umsetzung vor, sodass sich alle umgewöhnen können und nicht überfordert werden.

Wie wird trotz der Neuerungen das historische Stadtbild erhalten?

Zum historischen Stadtbild gehört u. a. das Kopfsteinpflaster. Aus Perspektive einer Person, die mit dem Rollator oder dem Fahrrad unterwegs ist, ein gebrochenes Bein hat und auf Krücken läuft oder einen Kinderwagen schiebt, stellt das heutige unebene Kopfsteinpflaster eine Barriere dar. Das Mobilitätskonzept schlägt daher einen Kompromiss vor: Das Kopfsteinpflaster soll erhalten bleiben, aber geschliffen und neu verlegt werden, um eine ebene Oberfläche herzustellen.

Wie wird die Öffentlichkeit an der Erarbeitung des Mobilitätskonzepts beteiligt?

Neben Verkehrserhebungen und -untersuchungen hat das Planerteam auch die Hinweise von Bürger:innen in die Entwicklung des Konzepts mit einbezogen. So hat im letzten Jahr ein „Mobilitätskränzchen“ mit verschiedenen Interessenvertreter:innen, eine Kinderbeteiligung an der Bürgerschule und eine große öffentliche Beteiligungsveranstaltung (s. KUHrier 12 und 13) stattgefunden. Auch im Stadtteilbeirat wurde das Konzept mehrfach thematisiert und eine Stellungnahme für den öffentlichen Umwelt- und Planungsausschuss formuliert. Der jetzige Entwicklungsstand des Mobilitätskonzepts wird an einem Runden Tisch mit verschiedenen Interessenvertreter:innen, z. B. aus Gewerbe, Tourismus und Stadtteilbeirat, als nächsten Schritt weiter diskutiert – Politik und Verwaltung entscheiden hier nicht alleine.

Text: Quartiersmanagement

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