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Mitbestimmen im Beirat

Als Sprachrohr für alle hier vertretenen Interessengruppen begleitet der Beirat in beratender Funktion die Entwicklung der Oberen Neustadt. Hier beschreiben die Beiratsmitglieder Karl-Heinz Häuber und Tim Pietrzik ihre Sicht auf das Quartier und ihre Rolle in dem Gremium.

Der Beirat „begleitet alle Projekte und Maßnahmen, die im Zusammenhang mit dem Städtebauförderungsprogramm ‚Sozialer Zusammenhalt‘ in der Oberen Neustadt umgesetzt werden“, so die Kurzbeschreibung der Aufgaben des Gremiums. Hier erläutern Karl-Heinz Häuber als Vertreter der Gewerbetreibenden und Tim Pietrzik als Anwohnervertreter, warum sie sich in dem Gremium engagieren und welche Schwerpunkte sie dabei setzen.

Herr Häuber, Herr Pietrzik, was hat Sie bewogen, sich im Beirat des Quartiers Obere Neustadt zu engagieren?

Häuber: Endlich Ruhe auf der Neustadt – das war Ziel und Anlass. In Sachen Verkehrsberuhigung muss nach meiner Überzeugung dringend etwas passieren. Aber ich bin mir sehr wohl bewusst, dass die Gewerbetreibenden im Quartier in dieser Frage verschiedene Interessen haben.

Pietrzik: Mein Anliegen ist es, hier bessere Lebensbedingungen für Familien zu schaffen. Ich lebe ja mit meiner Familie im Quartier. Und ja, um die Lebens- und Aufenthaltsqualität zu verbessern, braucht es auch Verbesserungen bei der Verkehrssituation.

Was gefällt Ihnen am Quartier Obere Neustadt?

Häuber: Es ist ein schönes, altes Quartier. Ich mag die Nähe zum Schlosspark und dass hier von der Historie und Tradition wie dem Viehmarkt und Viehtrieb noch einiges erkennbar ist.

Pietrzik: Mir gefallen die zentrale Lage, die kurzen Wege zu den Angeboten der Nahversorgung – Kino, Gastronomie, Hotellerie, Einkaufsmöglichkeiten, Kinderspielplatz … Das alles gilt es zu erhalten und auszubauen.

Welche Veränderungen wünschen Sie sich?

Häuber: Ich wünsche mir, dass sich endlich was bewegt in Sachen Verkehrsberuhigung – und zwar nicht in langsamen Schritten, sondern schnell und effizient, wie die Sperrung der Neustadt.

Pietrzik: Das sehe ich ein wenig anders. Sperrungen bedeuten Sanktionierungen und eventuell eine Umlenkung des Verkehrs auf andere Anwohnerstraßen. Ich bin eher ein Freund des Konzeptes „shared space“, das heißt, dass sich alle Verkehrsteilnehmer den öffentlichen Raum teilen und aufeinander Rücksicht nehmen.

Häuber: Eine Vollsperrung ist kaum umsetzbar, das weiß ich. Aber warum nicht mit einer Teilsperrung zu bestimmten Zeiten, etwa zwischen 22 und 6 Uhr, beginnen?

Pietrzik: Damit könnte ich mich anfreunden. Eine weitere sofort spürbare Lösung wären sogenannte Temposchwellen. Darüber hinaus gibt es viele Ideen und Vorbilder in anderen Städten und Ländern dafür, was möglich ist. Aber das muss sich entwickeln …

Was möchten Sie sonst noch loswerden?

Häuber: … dass der südliche Bereich der Straße Hinter der Neustadt für Fußgänger angesichts des Zulieferverkehrs zu der Baustelle zwischen Neustadt und Totengang eine gefährliche Ecke ist. Warum können sie nicht, zu ihrer eigenen Sicherheit, auf den parallel verlaufenden Fußweg auf dem Friedhof „umgelenkt“ werden?

Pietrzik: … dass es im Quartier an Mülleimern und kostenlosen Hundekotbeuteln fehlt. Der Hundekot, das ist wirklich ein ärgerliches Dauerproblem!

Interview und Foto: Heike Wells

Karl-Heinz Häuber ist Geschäftsführer von Theodor-Storm-Hotel und Brauhaus sowie ehrenamtlicher Leiter der Husumer Tafel.
Tim Pietrzik ist Immobilienmakler und ebenfalls ehrenamtlich für die Husumer Tafel aktiv. Mit seiner Familie lebt er seit 2005 im Quartier Obere Neustadt.

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